Mittwoch, 29. Februar 2012

"Das Winterschloss" von Marianne Hacker

Zum Inhalt:
Ihrem Freund Paul zuliebe verbringt die Journalistin Anne die Tage um Silvester in einem Schloss im Engadin, um mit einigen alten Freunden von Paul den Jahreswechsel zu begehen. Anne, die keinen der Anwesenden kennt, fühlt sich fehl am Platz und verspürt eine seltsame Unruhe. Was hat es auf sich mit den wilden Silvesterbräuchen des Tales, durch die vor Jahren eine Frau zu Tode gekommen ist? Was steckt hinter den Wolfslegenden, die sich um das düstere Gebäude ranken? Da entdeckt Anne das Tagebuch einer jungen Frau, die vor fast 200 Jahren im Schloss zu Besuch war: Die Erlebnisse, die dort beschrieben sind, ähneln auf beängstigende Art den ihren. Als Anne feststellt, dass die Gefahr nicht nur in ihrer Phantasie existiert, ist es schon beinahe zu spät: Genau wie einst der Ehemann der jungen Frau ist Paul plötzlich verschwunden. Es scheint, dass es nur einen Menschen gibt, auf den Anne sich verlassen kann ...




Im Nachhinein habe ich Schwierigkeiten, das Buch einem bestimmten Genre zuzuordnen. Auf der Rückseite steht "Packender Psychothriller". Das trifft es aber nicht nur, es ist auch ein großer Teil Mystery dabei sowie in den Rückblenden des Tagebuchs auch ein Hauch History. Wer allerdings Fantasy erwartet, wird sicher enttäuscht sein.
 
Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen...bis auf das für mich relativ plötzliche Ende. In meinen Augen fehlt eine Erkärung für die Geschehnisse im Val Tosta. Die Autorin lässt den Leser unwissend zurück. Man erfährt zwar, was hinter den "Unfällen" steckt, aber was hat es nun mit Werwolfs- und Wolfsgerüchten auf sich?
Gerade als ich dachte: So, jetzt kommt die Auflösung...kommt der Epilog und der ist zwei Seiten lang und beschreibt einen Zeitraum ein paar Monate später.

Allerdings gelingt es der Autorin, während der gesamten Geschichte eine durchgehende Spannung zu halten, ohne dass großartig etwas passiert. Allein die düstere Stimmung in dem alten Kastell, eingeschneit in einem einsamen Tal, die Geschichten um die Werwölfe, das zweihundert Jahre alte Tagebuch von Anna Kammerer reichten für mich aus, dass ich wissen wollte, wie es weitergeht mit Anne und Jon. Und was ist mit ihrem Verlobten Paul? Welche Rolle spielt der zwielichtige Nick?

Sehr sympathisch fand ich den alten Mann im Heimatmuseum, der Anne von den Wolfsgeschichten erzählt.
Aber auch Anne mochte ich von Anfang an und war froh, als Paul weg war.

Ich gebe insgesamt 8 von 10 Punkten aufgrund des abrupten Endes, kann das Buch aber trotzdem empfehlen.

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