Freitag, 24. Februar 2012

"Der rote Tod" von P. N. Elrod

Im Jahr 1773 reist der junge amerikanische Adlige Jonathan Barrett nach England, um in Cambridge Jura zu studieren. Dorthin wird er von seinem Vater geschickt, denn in Amerika tobt der Unabhängigkeitskrieg und die Vorfahren der Barretts stammen aus England.
In London lernt Jonathan die schöne und geheimnisvolle Nora Jones kennen, die seine erste große Liebe wird. Obwohl einiges an Nora merkwürdig ist - attraktive und begüterte Männer gehen bei ihr ein und aus, beim Liebesspiel beißt sie Jonathan immer -, akzeptiert er ihre Eigenheiten. Als ihn die Familie noch vor Abschluss seines Studiums zurück in die Heimat ruft, trennen sich Jonathan und Noras Wege. Bei einem Gefecht wird Jonathan von einer Kugel getroffen und stirbt…oder doch nicht? Voller Panik wacht er eines Nachts in einem Sarg unter der Erde auf. Was ist mit ihm passiert? Erst nach und nach wird ihm klar, dass er seinen veränderten Zustand Nora zu verdanken hat, aber jeder Versuch einer Kontaktaufnahme scheitert. Seine große Liebe ist wie vom Erdboden verschluckt…

Der Rote Tod von P. N. Elrod ist der erste von vier Vampir-Romanen der Jonathan- Barrett-Reihe. Interessant ist, dass die Figur bereits im dritten Teil der ebenfalls von Elrod stammenden Serie um den Vampir Jack Fleming auftaucht. Sie selbst war im Nachhinein so fasziniert von Jonathan, dass sie ihm eine eigene kleine Reihe schrieb und dort erklärte, wie er zum Vampir wurde.

Dieser erste Band schildert die Familienverhältnisse der Familie Barrett vor dem Hintergrund des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges 1775-83 sowie Jonathans Verwandlung zum Vampir. In der Ehe der Eltern steht es nicht zum Besten, seine Mutter ist psychisch krank. Einziger Halt ist seine Schwester Elizabeth.

Auch die Probleme, mit denen der Untote konfrontiert wird, sind mal was anderes, was in der einschlägigen Literatur des Genres so selten vorkommt Jonathan muss beispielsweise entscheiden, wem er sein Geheimnis anvertrauen kann, und er hat durchaus moralische Skrupel, in wie weit er andere mit seinen erstaunlichen Fähigkeiten manipulieren darf, um Widersprüche in seiner Lebensgeschichte zu kaschieren. Kleine Abweichungen von Klischees erlauben der Handlung viele neue Variationen und heben die Bücher wohltuend vom übrigen Vampirkram ab.

Die Protagonisten werden realistisch mit guten und schlechten Eigenschaften geschildert. Es mangelt auch nicht an einigen skurrilen Figuren, die immer wieder die Handlung vorantreiben oder ihr zu einer unerwarteten Wende verhelfen. Mancher, der zunächst unsympathisch wirkt, entwickelt sich zu einem vielschichtigen Sympathieträger weiter.

Die weiteren Teile sind:
Der endlose Tod
Der tanzende Tod
Der maskierte Tod

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