Freitag, 14. Juni 2013

"Der Augenschneider" von Valentina Berger

Der Pathologe Heinz Martin hat kein so gutes Verhältnis zu seiner Halbschwester Emilia, denn sie ruft ihn immer nur dann an, wenn sie Probleme hat. Und diese sind Heinz‘ Meinung nach immer recht belanglos, denn Emilia arbeitet in der Modelbranche. Diesmal allerdings scheint es ernst zu sein, denn eine ihrer Freundinnen wurde ermordet und eine weitere ist verschwunden. Schließlich wird auch sie tot aufgefunden. Beiden Frauen wurden die Augen entfernt. Nun fürchtet Emilia, dass sie die Nächste ist. 
Heinz bittet seinen alten Freund bei der Polizei, Helmut Wagner um Hilfe, der allerdings gerade von Wien nach Innsbruck gezogen ist und eigentlich Urlaub hat. Seine Verlobte Sonja ist natürlich wenig begeistert, als er zurück nach Wien eilt. Ebenso wenig wie sein Nachfolger bei der Mordkommission, Moser, der es sowieso schon schwer hat bei seinen Kollegen, denn Wagner war sehr beliebt. Keine guten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Teamarbeit. Hinzu kommt, dass Moser gesundheitliche Probleme hat, verursacht durch einen persönlichen Schicksalsschlag, wie man im Laufe der Geschichte erfährt. Und um nicht von den Ermittlungen ausgeschlossen zu werden, verschweigt Heinz, dass seine Schwester in Gefahr ist, was zu weiteren Konflikten führt.
Nachdem sich Emilia nicht wie vereinbart bei Heinz meldet, befürchtet er das Schlimmste. Und dann wird eine weitere Leiche gefunden…

Mein Fazit: Ich würde das Buch zwar nicht unbedingt als Thriller bezeichnen, aber auf alle Fälle ist es ein spannender Krimi. Gut finde ich die oft kurzen Absätze und Orts- und Perspektivwechsel. Mal wird aus der Sicht der Ermittler erzählt, mal aus der der Opfer und mal aus der des Täters. Dadurch gelingt es der Autorin den Spannungsbogen immer hoch zu halten.
Pathologe Heinz Martin ist zwar der Hauptcharakter der Geschichte, aber auch die anderen Personen kommen nicht zu kurz. Beruflich und privat erfährt man einiges von ihnen, dadurch bekommen sie viel Tiefe. Jeder hat sein Päckchen zu tragen.
Mit knapp 280 Seiten ist es ein gutes Buch für zwischendurch und ich kann es auf jeden Fall weiterempfehlen. Wien als Schauplatz hatte ich bisher auch noch nicht. ;-)
Nur eine Sache war für mich doch gewöhnungsbedürftig, aber das ist sehr subjektiv: Die doch sehr altmodischen Namen wie Heinz oder Helmut für die Hauptcharaktere. Ich stelle mir dann immer mindestens Sechzigjährige vor. *g* Aber gut, es kann ja nicht jeder Ermittler coole Namen haben.

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