Montag, 2. November 2015

"Knochenhaus" von Elly Griffiths


Klappentext: In einer Baugrube in Norfolk liegen die Knochen eines Kindes, nur der Schädel fehlt. Für die forensische Archäologin Dr. Ruth Galloway sieht alles nach einer rituellen Opfergabe aus römischer Zeit aus. Damals begrub man Menschenopfer unter Türschwellen, als Geschenk an den Gott Janus. Die Analyse ergibt jedoch: Die Knochen stammen aus der Gegenwart. Ein harter Fall für die hochschwangere Ruth. Denn kurz darauf tauchen auf der Türschwelle ihres einsamen Cottage am Salzmoor seltsame Opfergaben auf und an einer Steinmauer steht ihr Name - mit Blut geschrieben...

"Knochenhaus" ist der zweite Teil der Krimireihe um die forensische Archäologin Ruth. Ende 30 ist sie zum ersten Mal schwanger, noch dazu nach einer einzigen Nacht mit dem verheirateten Polizisten Harry Nelson. Der bis jetzt noch nichts davon ahnt, dass er noch mal Vater wird. Natürlich will Ruth es ihm sagen, sie wartet nur auf den richtigen Zeitpunkt. Und wie das immer so ist, kommt der natürlich nicht. Und dann wird bei Bauarbeiten für ein neues Apartmenthaus ein Skelett gefunden, auf dem Grundstück eines ehemaligen Kinderheims. In Ruths momentaner Situation geht ihr das besonders nahe. Als klar wird, dass es sich bei den Knochen nicht um archäologische Funde handelt, übernimmt DCI Nelson die Ermittlungen und nach Befragungen bei den ehemaligen Leitern und Bewohnern des Kinderheims wird klar, dass es einige dunkle Geheimnisse in der Vergangenheit gibt. 
Bei den Ausgrabungen lernt Ruth den attraktiven Archäologen Max Grey aus Sussex kennen, der sich sehr für die Römerzeit und das Grundstück interessiert. Und für Ruth, was Harry dann doch irgendwie sauer aufstößt. 
Und noch jemand scheint hinter Ruth her zu sein, jemand, der anscheinend verhindern möchte, dass Ereignisse aus der Vergangenheit des Kinderheims ans Licht kommen. Und der schreckt auch nicht davor zurück, das Leben von Ruths ungeborenem Kind zu bedrohen...

Mir hat "Knochenhaus" gut gefallen, sogar noch etwas besser als Teil 1. Besonders zum Schluss hin steigert die Autorin durch den schnellen Kapitel- und Perspektivwechsel die Spannung. Der Schreibstil ist wieder sehr flüssig und bildhaft, das raue Klima des Salzmoors in Norfolk kommt sehr gut rüber. 
Ich mag Ruth. Sie ist kein Püppchen, sondern eine Frau, die mit beiden Beinen fest im Leben steht. Zum Schmunzeln fand ich wieder ihr selbstkritisches Denken, da sie sich ja für viel zu dick hält. Gut finde ich auch ihr Verhalten Harry gegenüber. Sie erwartet nichts von ihm in Bezug auf ihr Kind, will kein Geld, keine Unterstützung und schon gar nicht, dass er seine Familie verlässt. 
Mir gefallen die Bücher vor allen Dingen auch deshalb, weil man auch noch Interessantes aus archäologischer Sicht erfährt, hier z. B. über die Kelten und die Römer. Wer sich für solche Dinge und für Geschichte interessiert, dem kann ich diese Krimis empfehlen. Und irgendwie sind sie "very british". 

Meine Bewertung: ☥ ☥ ☥ ☥



© Blackfairy71




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